Betriebe stehen vor immer größeren Herausforderungen, sei es durch extreme Wetterbedingungen, Angebot und Nachfrage sowie politisch gewollte Rahmenbedingungen.
Im Oktober 2020 wurde vom EU-Agrarrat der Europäischen Union ein Systemwechsel von Fördermaßnahmen beschlossen, mit weitreichenden Auswirkungen für die gesamte Landwirtschaft.
Wortwörtlich heißt es auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: „Es gibt in der neuen Förderperiode keine Leistung mehr ohne Gegenleistung.“ Dies gilt vorrangig für Direktzahlungen, die mit einer Bindung an höhere Umwelt- und Klimaleistungen verknüpft werden. Im Vordergrund stehen dabei der Erhalt von Dauergrünland, Bewirtschaftungsauflagen zum Schutz von Feuchtgebieten und Moorflächen, die Anlage von Brachflächen und der Schutz von Landschaftselementen zur Sicherung der Biodiversität.
>> Der Landwirt wird durch diese Entscheidung quasi gezwungen, seine Bewirtschaftung zu mindestens 20 % mit Umwelt- und Klimamaßnahmen zu verbinden. Smart Farming ist der Weg zur nachhaltigen Landwirtschaft und der entscheidende Schlüssel zur Erfüllung des GAP-Klimaziels von 20 %! Ich bin fest davon überzeugt, dass kein Landwirt an dieser noch jungen Technologie vorbeikommt, um in Zukunft nicht nur die neuen EU-Vorgaben zur erfüllen, sondern auch andere Faktoren, wie u.a. Materialeinsatz und Arbeitsressourcen bzw. die Wirtschaftlichkeit, zu optimieren und Klimaextremen vorzubeugen.
Viele Landwirte haben die Vorteile schon erkannt, was jedoch ein komplettes Umdenken erfordert. Andere, insbesondere Befürworter der traditionellen Landwirtschaft, tun sich noch spürbar schwer damit, von alten Arbeitsweisen und Gepflogenheiten abzugehen. Auch fehlt es verständlicherweise oft an der Motivation, und es besteht Angst vor neuen Investitionen, aufgrund der vielen Probleme, mit denen sich der Landwirt seit Jahren auseinandersetzen muss.
>> Die Landwirtschaft muss als System verstanden werden, wobei sich der Landwirt mit neuen digitalen Möglichkeiten und Techniken einfach und effizient unterstützen lässt. Es dreht sich hierbei alles um den Boden und einen erfolgreichen Anbau. Ein gutes Smart-Farming-Konzept ist für mich ein Zusammenspiel aus digitalen Informationen, Erfahrungen und Wissen, Maschinentechnik sowie den Arbeitsprozessen des Landwirtes. Dabei stehen die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und die Nachhaltigkeit des Bodens zentral im Fokus. Durch die Digitalisierung erhält der Landwirt präzise Informationen über die Bodenbeschaffenheit und das wiederholbar. Somit überlässt der Landwirt in Zukunft nichts mehr dem Zufall, da er Probleme und Veränderungen von Boden und Pflanze sofort erkennt, ohne dass er seine Anbauflächen aufsuchen muss. „Smart Farming erhöht den Deckungsbeitrag, indem die Fruchtbarkeit der Anbauflächen gesteigert und der Einsatz von Arbeitsressourcen und Landmaschinen optimiert werden.